Irmgard Griss

Irmgard Griss trat als unabhängige Kandidatin zur Bundespräsidentschaftswahl 2016 an.

Irmgard Griss (2015). Foto: VfGH/Achim Bieniek, CC-BY-SA-3.0-AT
Griss war Präsidentin des Obersten Gerichtshofs und wurde einer breiteren Öffentlichkeit als Leiterin der HYPO-Untersuchungskommission bekannt.

Ihre Kampagne wurde von der IG Mut und Verantwortung geführt. Diese wurde durch Spenden von UnterstützerInnen finanziert, Gelder von Parteien erhielt sie laut Offenlegung keine.

Im ersten Wahlgang erhielt Griss 18,94% (810.641 Stimmen) und verpasste als Dritte den Einzug in die Stichwahl.

Bei der Nationalratswahl 2017 tritt Griss gemeinsam mit NEOS als NEOS – Das Neue Österreich gemeinsam mit Irmgard Griss, Bürgerinnen und Bürger für Freiheit und Verantwortung an. Sie kandidiert an zweiter Stelle der NEOS-Bundesliste.

Ihre Bundespräsidentschafts-Wahlkampagne erhielt Spenden in Höhe von 931.448 Euro, davon 879.287 Euro von Personen und 52.161 von Unternehmen, geht aus der an den Rechnungshof übermittelten Spendenliste hervor.

NEOS unterstütze Griss mit einer zur Verfügung gestellten Genehmigung zur Aufstellung von Plakatständern, deren Wert laut Offenlegung nicht bezifferbar war.

Schon während der Kampagne legte das Wahlkampfteam von Griss erhaltene Spenden samt Datum, Namen des Spenders/der Spenderin (bis 3.500 Euro auch ohne Namensnennung) zeitnah auf der Webseite offen.

Die mittlere Spende – jene Zuwendung, die bei einer Aufreihung aller Spenden nach aufsteigendem Wert in der Mitte liegt – betrug 72,67 Euro, der durchschnittliche Spendenwert lag bei 370 Euro.

Die Vertreter der Präsidentschaftskandidaten von SPÖ, ÖVP, Alexander Van der Bellen und Irmgard Griss einigten sich im Februar 2016 auf ein „Fairnessabkommen“ für den Wahlkampf, das auch etwas mehr Transparenz von Spenden als gesetzlich vorgesehen beinhaltete.

Die größten Spenden an die Kampagne

32 weitere Spenden von über 3.500 Euro haben einen Gesamtwert von 280.000 Euro. Die größten Spenden:

Die Kampagne erhielt Spenden im Gesamtwert von 52.161 Euro von Unternehmen, wobei es sich dabei zum Teil um Sachspenden handeln dürfte – diese wurden auf der Kampagnen-Webseite offengelegt und beschrieben. In der Spendenliste für den Rechnungshof war eine derartige Beschreibung der Spende gesetzlich nicht vorgesehen – darin ist nur der Wert der Spende auszuweisen:

Details zu den Finanzen aller Kandidaten:

Weiterführende Informationen

Norbert Hofer

Der Dritte Präsident des Nationalrats und FPÖ-Bundesparteiobmann Stellvertreter, Norbert Hofer, trat 2016 als Kandidat der FPÖ zur Bundespräsidentenwahl an.

Norbert Hofer (am 4. Dezember 2016). Foto: Ailura, CC BY-SA 3.0 AT

Im ersten Wahlgang (2. Mai 2016) erhielt Hofer mit 1.499.971 Stimmen (35,05%) die meisten Stimmen unter allen Kandidaten. In der aufgehobenen Stichwahl am 22. Mai 2016 erhielt Hofer 49,65% der Stimmen (2.220.654) und lag damit hinter Alexander Van der Bellen (2.251.517 Stimmen, 50,35%).

Bei der Wiederholung des zweiten Wahlgangs erhielt Hofer am 4. Dezember 2016 46,2% der Stimmen (2.124.661) und unterlag damit Alexander Van der Bellen.

Die FPÖ finanzierte den Wahlkampf von Norbert Hofer mit insgesamt 8,016 Millionen Euro: 6,26 Millionen kamen demnach von der FPÖ-Bundespartei und 1,69 Millionen von FPÖ-Landesparteien. 63.490 Euro erhielt Hofers Kampagne von den Freiheitlichen in Kärnten (FKP).

Für den 1. Wahlgang und die später aufgehobene Stichwahl erhielt die Hofer-Kampagne 4,3 Millionen Euro von der FPÖ, für die Wiederholung der Stichwahl – die ursprünglich für den 2. Oktober 2016 festgesetzt war, dann aber wegen Problemen bei den Wahlkarten-Kuverts auf 4. Dezember verschoben wurde – gaben die Freiheitlichen weitere 3,7 Millionen Euro.

Ob und in welchem Ausmaß in den 8 Millionen Euro Sachspenden, insbesondere von der FPÖ finanziertes Personal, beinhaltet sind, geht aus der Offenlegung nicht hervor.

Neben den Geldern der FPÖ und der FPK sind in der Offenlegung keine weiteren Spender an die Wahlkampagne genannt (verpflichtend offenzulegen bei Spenden über 3.500 Euro).

Eine Woche vor den Wahlgängen legte die Wahlkampagne von Norbert Hofer auf ihrer Webseite erhaltene Mittel der FPÖ offen. Eine Gegenüberstellung dieser vorläufigen Offenlegungen mit der endgültigen Abrechnung zeigt, dass die Angaben vor der Wahl um ein Viertel niedriger waren als die tatsächlich erhaltenen Mittel: statt der vor der Wahl angegebenen 6 Millionen Euro wurden 8 Millionen Euro für den Wahlkampf verwendet.

Offenlegung vor der Wahl

Details zu den Finanzen aller Kandidat_Innen:

Die Wahlkampfbudgets von Norbert Hofer (8 Millionen Euro) und Alexander Van der Bellen (7,86 Millionen Euro) waren annähernd gleich hoch.

Für detaillierte Angaben zu den erhaltenen Spenden und Mitteln der anderen Kandidaten:

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Richard Lugner

Der Geschäftsmann und Bauunternehmer Richard Lugner trat als Kandidat bei der Wahl des Bundespräsidenten 2016 an.

Marcel4995, CC BY-SA 3.0
Richard Lugner (2011) – Foto: Marcel4995, CC BY-SA 3.0

Er erhielt in der ersten Runde 96.783 Stimmen (2,26%).

Lugner sammelte während des Wahlkampfs keine Spenden. Sein Wahlkampf kostete ihn laut eigenen Angaben zwischen 600.000 und 700.000 Euro, die er vermutlich aus Eigenmitteln finanzierte.

Lugner legte keine Details zur Finanzierung seines Wahlkampfs vor der Wahl offen. Er übermittelte keine Liste mit erhaltenen Spenden an den Rechnungshof.

Details zu den Finanzen aller Kandidat_Innen:

Weiterführende Informationen

Alexander Van der Bellen

Die Wahlkampagne von Bundespräsident Alexander Van der Bellen wurde vom Verein Gemeinsam für Van der Bellen durchgeführt. Im mehr als zehn Monate dauernden Bundespräsidentschaftswahlkampf 2016 meldete die Kampagne erhaltene Spenden von insgesamt 7,86 Millionen Euro, wie aus der dem Rechnungshof übermittelten Spendenliste hervorgeht.

Manfred Werner/Tsui – CC by-sa 3.0
Alexander Van der Bellen (2016). Manfred Werner/Tsui – CC by-sa 3.0

Van der Bellen erhielt im ersten Wahlgang 21,34% der Stimmen (913.218), in der später annullierten Stichwahl am 22. Mai 2016 erhielt er 50,35% (2.251.517 Stimmen). In der verschobenen Wiederholung der Stichwahl am 4. Dezember 2016 mit 53,8% der Stimmen gegen Norbert Hofer (FPÖ) durch.

Die Grünen unterstützten Van der Bellens Wahlkampf mit 4,78 Millionen Euro. 1,46 Millionen Euro davon waren Sachspenden. Neben der Bundespartei unterstützen auch Landesparteien-, Orts- und Bezirksgruppen der Grünen die Kampagne mit kleineren Beträgen, wie aus der freiwilligen Offenlegung erhaltener Spenden auf der Kampagnen-Webseite hervorgeht.

Die SPÖ steuerte zum Wahlkampf Van der Bellens 39.977 Euro bei. Dabei handelte es sich laut Kampagnenseite um Sachspenden, vermutlich um Plakate und Plakatständer von der SPÖ Wien.

Freiwillige Offenlegung

Die Kampagne einigte sich mit den Wahlkampfteams von ÖVP, SPÖ und Irgmard Griss auf ein Fairnessabkommen für den Wahlkampf, das auch etwas mehr Transparenz von Spenden als gesetzlich vorgesehen beinhaltete.

Während des Wahlkampfs legte die Van der Bellen-Kampagne freiwillig erhaltene Spenden auf ihrer Webseite offen: Vom Beginn des Wahlkampfs (8. Jänner 2016) bis zur Stichwahl erhielt sie demnach Spenden in Höhe von 361.100,45 Euro von 2.541 privaten Unterstützerinnen und Unterstützern.
Nach der Aufhebung des 2. Wahlgangs erhielt die Kampagne laut eigenen Angaben zwischen 1. Juli 2016 und 25. November 2016 18.398 Einzelspenden in Höhe von 2.730.074 Euro.

Die letzte Offenlegung auf der Webseite erfolgte eine Woche vor der Wiederholung der Stichwahl. Insgesamt haben wir auf der Kampagnen-Webseite 20.942 offengelegte Spenden mit Betrag und Datum gefunden in Höhe von 5,12 Millionen Euro gefunden. Bei 6.703 dieser Spenden (jeweils unter 3.500 Euro) mit einem Gesamtwert von rund 660.000 Euro wurde der Name auf Wunsch des Spenders bzw. der Spenderin nicht auf der Webseite genannt.

Die mittlere Spende lag nach unseren Berechnungen bei 50 Euro.

20.906 der in der freiwilligen Offenlegung angeführten Spenden mit einem Gesamtwert von knapp 2 Millionen Euro lagen unter der gesetzlichen Offenlegungsgrenze von 3.500 Euro und sind deshalb nicht in der Spendenliste an den Rechnungshof namentlich angeführt.

Die größten Spenden über die gesamte Kampagne

Details zu den Finanzen aller Kandidat_Innen:

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Rudolf Hundstorfer

Rudolf Hundstorfer (2013). Foto: Sigismund von Dobschütz, CC-BY-SA-3.0
Rudolf Hundstorfer trat als Kandidat der SPÖ bei der Bundespräsidentschaftswahl 2016 an.

Die Kampagne des früheren Sozialministers organisierte der Verein Initiative Rudolf Hundstorfer-Bundespräsident 2016. Die SPÖ finanzierte den Wahlkampf mit 3 Millionen Euro.

Im 1. Wahlgang erhielt der frühere Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) 11,28% der abgegebenen Stimmen (482.790 Stimmen).

Laut dem an den Rechnungshof übermittelten Bericht hat die Kampagne Geld- und Sachspenden im Wert von 3.444.625 Euro erhalten

Die Vertreter der Präsidentschaftskandidaten von SPÖ, ÖVP, Alexander Van der Bellen und Irmgard Griss einigten sich im Februar 2016 auf ein „Fairnessabkommen“ für den Wahlkampf, das auch etwas mehr Transparenz von Spenden als gesetzlich vorgesehen beinhaltete.

Darüber hinaus erhielt die Kampagne von Rudolf Hundstorfer insgesamt rund 8.000 Euro an Spenden von Personen und rund 10.000 Euro von Unternehmen, die laut Bericht jeweils unter der Offenlegungsgrenze von 3.500 Euro pro Spender lagen.

Basierend auf der Annahme, dass die 3,44 Millionen Euro auch den Gesamtausgaben der Kampagne entsprechen, wurden 7.1 Euro pro erhaltener Stimme im Wahlkampf ausgegeben.

Vor der Wahl hatte die Kampagne auf ihrer Webseite nur Zuwendungen in Höhe von 1,63 Millionen offengelegt. In den Wochen nach der Wahl wurden auf der Kampagnenseite SPÖ-Spenden in Höhe von 2.667.485,10 Euro ausgewiesen, in diesen Betrag wurden demnach auch Spenden von Personen miteingerechnet, die an die Partei gegangen und an Hundstorfers Kampagne weitergeleitet worden waren.  

Details zu den Finanzen aller Kandidat_Innen:

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Andreas Khol

Andreas Khol (2013). Foto: © Parlamentsdirektion / Bildagentur Zolles KG / Leo Hagen

Der frühere Nationalratspräsident Andreas Khol trat als Kandidat der ÖVP zur Bundespräsidentenwahl 2016 an.

Im 1. Wahlgang erhielt Khol 11,12% der Stimmen (475.767).

Die Kampagne wurde von der ÖVP Bundespartei und vom Verein Mit Andreas Khol. Für Österreich getragen. Die Wahlkampfkampagne für Andreas Khol hat insgesamt 4,41 Millionen Euro eingenommen, wie aus der dem Rechnungshof übermittelten Spendenliste hervorgeht.

Basierend auf der Annahme, dass diese Einnahmen auch den im Wahlkampf getätigten Ausnahmen entsprechen, betrugen die Wahlkampfkosten 9,27 Euro pro erhaltener Stimme.

Die Vertreter der Präsidentschaftskandidaten von SPÖ, ÖVP, Alexander Van der Bellen und Irmgard Griss einigten sich im Februar 2016 auf ein „Fairnessabkommen“ für den Wahlkampf, das auch etwas mehr Transparenz von Spenden als gesetzlich vorgesehen beinhaltete.

  • 4,31 Millionen Euro gab die ÖVP für den Kohl-Wahlkampf. Bis zum Wahltag hatte die Kampagne nur erhaltene ÖVP-Gelder in der Höhe von 1,57 Millionen Euro offengelegt – davon 1,06 Millionen von der Bundespartei, knapp 506.000 von Landesparteien. Kurz nach der Wahl wurde die ÖVP-Unterstützung mit etwa 3 Millionen Euro von der Bundespartei und einer Million von Landesparteien beziffert;
    • Im Bericht an den Rechnungshof sind auch Gesamtspenden in Höhe von 34.536 Euro von ungenannten Gebern angeführt, die an die ÖVP Bundespartei flossen. Ob die ÖVP diese Gelder als Teil ihrer Zuwendung an die Kampagne weiterleitete, oder diese selbst im Wahlkampf unterstützend einsetzte, geht nicht klar hervor;
  • 20.000 Euro gab der Anwalt Rudolf Gürtler aus Wien, der auch die ÖVP in den vergangenen Jahren mit Spenden unterstützt hat;
  • 10.000 Euro erhielt die Kampagne von der Alpine Water Produktions -u. Vertriebsgesellschaft mbH aus Innsbruck. 0,5% des Unternehmens hält laut Firmencompass Florian Krenkel, der den Khol-Wahlkampf in den ersten Wochen leitete. Krenkel war Sprecher von Wolfgang Schüssel und hatte 2004 den Bundespräsidentschaftswahlkampf von Benita Ferrero-Waldner im Jahr 2004 geleitet. 98,5% der Alpine Water gehören der Haldenhof Privatstiftung, deren Ko-Stifter Karlheinz Muhr und Elisabeth Muhr sind. Karlheinz Muhr, der direkt 0,5% an der Alpine Water hält, ist in den USA als Investmentbanker tätig. Rund um die Buwog-Privatisierung stand Muhr in der Öffentlichkeit, als er Berater für die Investmentbank Lehman Brothers war, die im Auftrag des Finanzministeriums den Verkauf der Bundeswohnungen begleitete. Die Alpine Water hatte laut OÖN seit 2012 Pläne, Wasser vom Dachstein zu vermarkten. Seit 2016 betreibt die Firma eine Abfüllanlage in Obertraun, das Wasser wird in Nordamerika als “Hallstein Water” vermarktet;
  • 10.000 Euro spendete der Investmentbanker Thomas Marsoner, der ebenfalls rund um die Buwog-Privatisierung für Lehman Brothers tätig war;
  • 5.000 Euro kamen vom Wirtschaftstreuhänder und Unternehmer Helmut Marsoner. Er ist laut Medienberichten einer der Investoren hinter der 2016 begonnenen Entwicklung des Gewerbe- und Technologieparks Kematen.

Details zu den Finanzen aller Kandidat_Innen:

Weiterführende Informationen

Bundespräsidentenwahl: Wie transparent sind die Finanzen der KandidatInnen?

Wie nachvollziehbar ist die Kampagnen-Finanzierung der Kandidatin und der Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten? Wir haben am Tag vor der Wahl die Offenlegungen analysiert.

Irmgard Griss
Norbert Hofer
Richard Lugner
Rudolf Hundstorfer
Andreas Khol
Alexander Van der Bellen

Fairnessabkommen

Irmgard Griss, Alexander Van der Bellen, Rudolf Hundstorfer und Andreas Khol haben sich in einem “Fairnessabkommen” unter anderem dazu verpflichtet, Einnahmen aus Spenden und Wahlkampf-Zuwendungen mit einem Wert von über 3.500 Euro samt Name und Anschrift des Spenders eine Woche vor der Wahl offen zu legen.

Freiwillige Transparenz ist wichtig, denn die gesetzlichen Bestimmungen alleine sind unzureichend: Vor der Wahl sind laut Bundespräsidentenwahlgesetz nur einzelne Spenden von mehr als 50.000 Euro auf der Kampagnen-Webseite offenzulegen.

Inwieweit die vorliegenden freiwilligen Offenlegungen vollständig sind, wird erst mehrere Monate nach der Wahl deutlich: die Einnahmen müssen von einem Wirtschaftsprüfer überprüft und binnen drei Monaten nach der Wahl dem Rechnungshof übermittelt werden, der dann allerdings nur noch deren “ziffernmäßige Richtigkeit” überprüfen darf.

Irmgard Griss (unabhängig)

Bis zum Tag vor der Wahl hat die Kampagne von Irmgard Griss 2.370 Geldspenden mit einem Gesamtwert von 878.520,86 Euro laut Offenlegung erhalten, wobei alle Spenden namentlich ausgewiesen sind.

Die mittlere Spende – jene Zuwendung, die bei einer Aufreihung aller Spenden nach aufsteigendem Wert in der Mitte liegt – beträgt 72,67 Euro, der durchschnittliche Spendenwert liegt bei 370 Euro. Auch zahlreiche Sachspenden sind offengelegt. (Kopie auf Archive.org)

Die Kampagne hat zwei Großspenden erhalten:

32 weitere Spenden von über 3.500 Euro haben einen Gesamtwert von 280.000 Euro. Die größten Spender sind:

  • 40.000 Euro von Veronika Piech (Porsche)
  • 20.000 Euro von Kathrin Gürtler (Alpen Fair Immobilien GmbH)
  • 20.000 Euro von Marinos Yannikos (Geizhals.at-Gründer)

Der Tiroler Politiker Fritz Dinkhauser und seine Ehefrau haben 5,000 Euro gespendet.

167 Spenden mit Beträgen zwischen 1.000 und 3.000 Euro machen zusammen 223.000 Euro aus; 2.168 Spenden mit einem Wert von unter 1.000 Euro kommen auf einen Betrag von 226.000 Euro.

Norbert Hofer (FPÖ)

Auf der Wahlkampf-Seite von Norbert Hofer sind Zuwendungen in Höhe von 1.941.033,67 Euro offengelegt:

Zuwendungen der FPÖ 1.907.154,08
Zuwendungen der Freiheitlichen in Kärnten 33.879,59

Die Wahlkampf-Seite führt kein Spendenkonto an. Ob es Zuwendungen von Privaten gab und ob die Offenlegung vollständig und endgültig ist, ist nicht klar ersichtlich.

Da auch die Hofer-Kampagne auch in Tageszeitungen inseriert hat, dürften die endgültigen Kosten über 1.95 Millionen Euro liegen. (Kopie der Webseite auf Archive.org.)

Richard Lugner (unabhängig)

Keinerlei Offenlegung von Finanzen oder Zuwendungen findet sich auf Richard Lugners Webseite (Kopie auf Archive.org).

In seinem Programm schreibt Lugner, er finanziere seinen Wahlkampf selbst, führt darin allerdings auch ein Spendenkonto an. Wieviel Lugner für seinen Wahlkampf ausgegeben hat, und ob es neben ihm weitere Spender gab, ist nicht nachvollziehbar.

Rudolf Hundstorfer (SPÖ)

Am Tag vor der Wahl führt die Offenlegung Zuwendungen im Gesamtwert von 1.629.862,5 Euro an. Auch nach fundierter Kritik, dass mit diesen Einnahmen der Inseraten-lastige Wahlkampf wohl nicht zu finanzieren sein dürfte, gab es keine Aktualisierung der offengelegten Spenden vor der Wahl. (Kopie auf Archive.org)

Die einzige klar nachvollziehbare Zuwendung, die vom Team Hundstorfer offengelegt wurde, sind 280.318,34 Euro vom Verein Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen.

Weitere 1.332 Millionen Euro an Geld- und Sachspenden seien von der SPÖ gekommen – jedoch sind in diesem Betrag auch “Spenden von Einzelpersonen an die Wahlbewegung Rudolf Hundsdofers über die Sozialdemokratische Partei Österreichs” enthalten, weshalb weder externe Spenden noch Zuwendungen der Partei nachvollziehbar sind.

Laut Offenlegung sind darüber hinaus insgesamt 10,200 Euro von im Firmenbuch eingetragenen natürlichen und juristischen Personen an die Kampagne Rudolf Hundsdorfers gespendet worden.

Andreas Khol (ÖVP)

Die Kampagne von Andreas Khol hat vor der Wahl erhaltene Zuwendungen von 1.678 Millionen Euro offengelegt. 1.56 Millionen Euro davon kamen von der ÖVP (1.06 Millionen Euro von der Bundespartei, 0.5 Millionen von Landesparteien). (Kopie auf Archive.org)

Kritik, dass die offengelegten Einnahmen nur einen Teil der wirklichen Wahlkampf-Aufwendungen reflektieren würden, hat die Kampagne zurückgewiesen – eine vollständige Liste aller Spenden werde zwei Wochen nach der Wahl veröffentlicht. Erst dann wird sich zeigen, ob bzw. wieviele Zuwendungen erst nach dem Wahltag abgerechnet und offengelegt werden.

Sachleistungen Personalaufwand Gesamt
ÖVP Bundespartei 963.292,96 973.71,51 1.060.664,47
ÖVP Landesparteien 400.684,13 1.051.80,02 505.864,15
von natürlichen Personen von im Firmenbuch eingetragenen Personen Gesamt
Spenden an die ÖVP Bundespartei 34.406,06 0 34.406,06
Spenden an „Mit Andreas Khol. Für Österreich“ 37.810 10000 47.810

Die Kampagne hat Einzelspenden von über 3.500 Euro namentlich offengelegt:

  • 20.000 vom Rechtsanwalt Rudolf Gürtler
  • 10.000 Euro vom Investmentbanker Thomas Marsoner
  • 5,000 Euro vom Steuerberater Helmut Marsoner

Weitere 10.000 Euro erhielt die Kampagne von der Alpine Water Produktions -u. Vertriebsgesellschaft mbH. Die Firma plante laut einem Medienbericht vor mehreren Jahren, Wasser vom Dachstein zu vermarkten. Einer der Teilhaber an der Firma ist Florian Krenkel, der ehemalige Pressesprecher von Wolfgang Schüssel, der die ersten Wochen des Khol-Wahlkampfs leitete. Geschäftsführer der Firma ist Johannes Marsoner.

Haupteigentümer der Alpine Water Produktions -u. Vertriebsgesellschaft ist die Haldenhof Privatstiftung. Deren Stifter sind Elisabeth und Karlheinz Muhr, letzterer hält auch direkte Anteile an der Alpine Water. Muhr wurde in Medienberichten und in einer parlamentarischen Anfrage als Freund von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser bezeichnet, der als Berater für die Investment Bank Lehman Brothers tätig war, als diese für das Finanzministerium im Vorfeld der Buwog-Privatisierung tätig war.

Alexander Van der Bellen (unabhängig/Grüne)

Insgesamt hat die Kampagne von Alexander Van der Bellen Zuwendungen von 2.334 Millionen Euro offengelegt, davon 1.304.409,45 Euro an finanziellen Zuwendungen.

Die Grüne Bundespartei hat Van der Bellen mit 1,156 Millionen Euro an Geldspenden unterstützt sowie mit 1.029.300 Euro an Sachspenden, unter anderem durch Personal, Büro, Plakatständern und durch die Sammlung von Unterstützungserklärungen.

Neben Zuwendungen der Grünen Bundespartei hat die Kampagne von Van der Bellen 1,358 Geld-Spenden mit einem Gesamtwert von 148.042,45 Euro offengelegt. Der Durchschnittswert dieser Spenden lag bei 109 Euro, die mittlere Spende bei 20 Euro.

Zwei Spenden lagen über EUR 3,500:

  • 20,000 Euro von Werner Lampert, dem Entwickler zweier bekannter Bio-Lebensmittelmarken großer Supermarktketten, sowie von zwei seiner Team-Mitgliedern.
  • 4,000 Euro von der Grünen EU-Abgeordneten Ulrike Lunacek

Insgesamt 911 Einzelspenden mit einem Gesamtwert von 108,244 Euro sind namentlich nachvollziehbar offengelegt. Der durchschnittliche Wert dieser Spenden lag bei 119 Euro, die mittlere Spende liegt bei 30 Euro.

Weitere 447 Zuwendungen mit einem Gesamtwert von 39,798 Euro sind ohne namentliche Nennung auf der Webseite gelistet. Der Durchschnittswert der ungenannten Spenden liegt bei knapp 90 Euro, die mittlere ungenannte Spende beträgt 20 Euro.

36 Spenden liegen im Bereich zwischen 1.000 und 3.499 Euro, 26 davon sind namentlich offengelegt. Hier finden sich unter den Spenderinnen überwiegend prominente Grün-Politikerinnen, darunter:

  • 3,000  Astrid Rössler (Landeshauptmann-Stellvertreterin der Grünen in Salzburg)
  • 2,000  Eva Glawischnig-Piesczek (Bundessprecherin und Nationalratsabgeordnete der Grünen)
  • 2,000  Ingrid Felipe (Stv. Landeshauptfrau in Tirol, stv. Bundessprecherin der Grünen)
  • 2,000  Martina Berthold (Landesrätin der Grünen, Salzburg)
  • 1,500  Lambert Schönleitner (Steirischer Landessprecher der Grünen)
  • 1,500  Gottfried Hirz (Klubobmann der Grünen, Oberösterreich)
  • 1,001  Pius Strobl (Projektmanager für den ORF, ehemaliger Grün-Politiker)
  • 1,000  Alev Korun (Grüne Nationalratsabgeordnete)
  • 1,000  Christiane Brunner (Grüne Nationalratsabgeordnete)
  • 1,000  David Ellensohn (Klubobmann der Wiener Grünen)
  • 1,000  Doris Brosz (Gemeinderätin der Grünen, Baden)
  • 1,000  Dieter Brosz (Nationalratsabgeordneter der Grünen)
  • 1,000  Barbara Sieberth (Landtagsabgeordnete der Grünen, Salzburg)
  • 1,000  Judith Schwentner (Nationalratsabgeordnete der Grünen)
  • 1,000  Volker Plass (Bundessprecher der Grünen Wirtschaft)
  • 1,000  Stefan Wallner (Bundesgeschäftsführer der Grünen Bundespartei)

Grüne Landesparteien haben die Kampagne allem Anschein nach nicht unterstützt. Drei Ortsgruppen der Grünen – Steegen, Mauthausen und Ried in der Riedmark – haben jeweils 100 Euro beigetragen.